Über uns


Der Hundegnadenhof Zemitz e.Ⓥ.

Im Januar 2007 haben wir, Kerstin und Marc, unsere alte Heimat Würzburg in Unterfranken (Bayern) verlassen und sind nach Zemitz in Mecklenburg-Vorpommern, vor die Tore der schönen Insel Usedom, gezogen. Hier haben wir uns einen kleinen Bauernhof gekauft um unseren Traum von viel Lebensraum für Mensch und anderes Getier zu verwirklichen. Wir kümmerten uns schon seit etlichen Jahren um verschiedenartigste Hunde unabhängig ihrer Herkunft, Rasse, Alter oder Geschlechts. Mehr und mehr keimte aber der Wunsch in uns, besonders den alten und kranken, den ungewollten und ungeliebten Hunden zu helfen. Doch da wir immer zur Miete wohnten war ein voller Einsatz in Sachen Tierschutz oder die Verwirklichung unseres Traumes bis dahin nicht möglich gewesen. Nach dem Umzug standen uns endlich keine gefühlskalten oder cholerischen Vermieter mehr im Wege und endlich haben wir ausreichend viel Platz und Auslauf für uns und unsere Hunde. Doch auch in unserer neuen Heimat stießen wir zunächst auf Unverständnis und Probleme mit den ortsansässigen Bewohnern und Behörden: sie betrachteten es offenbar als eher ungewöhnlich, dass wir mehr als einen Hund beherbergen und dass diese auch noch mit uns im Haus gemütlich zusammenleben dürfen. So kam es, dass wir durch das Ordnungsamt, den Amtsveterinär und die hier ansässigen Tierschutzvereine mehrfach in Frage gestellt und kontrolliert wurden. Es kostete recht viel Kraft und Einfühlungsvermögen, die Menschen hier von unseren Vorstellungen im Umgang und Zusammenleben mit Haustieren zu überzeugen, doch schließlich gelang es und nun ist alles in bester Ordnung. Mit einer kleinen Zahl von Mitgliedern entschlossen wir uns dann schließlich im Sommer 2009 den Verein „Hundegnadenhof Zemitz e.V.“ zu gründen. Die Eintragung ins Vereinsregister Wolgast erfolgte im Dezember 2009. Seitdem stehen wir auch in gutem Kontakt mit den nahegelegenen Tierheimen und Tierschutzvereinen.

Grundsätzlich betrachten wir den Tierschutz als grenzüberschreitend und somit hatten wir neben Hunden aus deutschen Tierheimen bereits Hunde aus Griechenland, Italien, Polen, Rumänien, Russland, Spanien oder Ungarn. Doch im Laufe der Zeit hatte es sich natürlich auch im lokalen Umfeld herumgesprochen, dass wir uns um alte und kranke Hunde kümmern. Daher erreichen uns auch immer wieder mal Anfragen von Bürgern aus der Region, ob wir nicht den einen oder anderen Hundesenior bei uns aufnehmen könnten und somit ist unser Rudel mittlerweile auf 20 Vierbeiner (bzw. auch Dreibeiner) angewachsen und wir haben alle Hände voll zu tun. Doch die Hunde danken es uns mit ihrer Liebe, absoluter Treue und Zuneigung jeden Tag aufs Neue.

Darüber hinaus versuchen wir auch möglichst viel anderen Tierarten einen Lebensraum zu bieten: dutzende Rauchschwalben beherbergen jedes Jahr die Scheunen und Dachstühle und beherrschen den Luftraum über uns, große Starenschwärme räubern die Kirschbäume leer, eine riesige Krähe thront selbstherrlich regelmäßig auf einem Birnbaum und treibt den einen oder anderen Hund bald in den Wahnsinn, der Maulwurf darf nach Herzenslust Hügel aufwerfen, die Wühlmäuse sorgen für die nötige Durchlüftung des Bodens und allerlei Wespen und Insektengetier laben sich an den heruntergefallenen Birnen und Äpfeln. Gerne wollen wir künftig noch weitere Brutstätten für Vögel installieren und wilde Grünflächen anlegen.

Und nachdem wir uns beide bereits um die 12 Jahre Ⓥegetarisch ernährt hatten entschieden wir uns im Juli 2011 - spät aber zum Glück doch noch - zu einer Ⓥeganen Ernährungs- und Lebensweise. Sicherlich ursprünglich aus Tierschutzgründen motiviert (Tierqual und -tod, Ausbeutung, Ungerechtigkeit, etc.) sehen wir ebenso die individuellen (Gesundheit, Spaß am täglichen und gemeinsamen Kochen und Essen, etc.) und globalen Vorteile (Klimaschutz, Abholzung, Wasserverbrauch, Welthunger, etc.) dieser Ernährungsweise.

Kurzum: Wir bereuen keinen einzigen Tag, den wir den Tieren gewidmet haben auch wenn es oftmals sehr anstrengend und viel Arbeit ist und neben viel Geld auch oftmals viel Nerven kostet. Wir sind sehr froh, dass wir all diese Schritte gewagt haben und uns nicht ins Bockshorn haben jagen lassen.

Marc & Kerstin